Der Hauswurz blüht
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30. Juni 2009
Der Hauswurz ist ein Dickblattgewächs, das in den Alpen vorkommt. Der Saft der dickenfleischigen Blätter wird in der Pflanzenheilkunde verwendet. Er wird als Mittel eingesetzt, um Hautprobleme und neuralgische Erscheinungen zu lindern. Er hilft bei Gicht (äusserlich), Gebärmutterneuralgie, Quetschungen, Brandwunden, Entzündungen, Geschwüren, Gürtelrose, Hämorrhoiden, Insektenstichen, Wunden und rissiger Haut. Geerntet wird im Juli und August.
Die heimische Hauswurz hat die gleichen Indikationen wie Aloe vera, als Sonnenschutz und Feuchtigkeitsspender.
Um den Hauswurz rankt sich auch einiger Aberglaube:
Es soll sich um eine magische Pflanze handeln, die vor Unwetter (Donnerwurz) schützt. Daher wurde sie auf Mauern und Dächern angepflanzt (lat. tectorum = auf Dächern wachsend). Wegen des angeblichen Schutzes gegen Blitzschlag befahl Karl der Große im "Capitulare de villis" (9. Jh.) die Anpflanzung auf allen Reichsgütern: "...und der Gärtner soll auf seinem Dache den Donnerbart ("Donarsbart", wörtlich "Jupiterbart") haben...".
In manchen Regionen gibt es die Überlieferung des Volksglaubens, dass weiße Blüten einen Todesfall in der Familie ankündigen und lila bis rosa Blüten Glück bringen. Da die Blütenfarbe der Dach-Hauswurz zwischen rosa und weißlich spielt, ist dies aber mitunter Ansichtssache.
Unser Glück: wir haben rosa Blüten.